Eine Verlegung von sterbenden Menschen erfolgt in den seltensten Fällen nach Hause. Das zeigt das Ergebnis der Gießener Sterbestudie 2016. Demnach werden etwa 20 Prozent der sterbenden Patienten in einem Krankenhaus nochmals verlegt – meist auf intensivmedizinische Stationen. Etwas höher sei die Verlegungszahl in Pflegeheimen. Hier würden sterbende Menschen häufig noch einmal in eine Klinik verlegt. Gründe für die Verlegung seien zum Beispiel akute Zustandsverschlechterungen und fehlende Absprachen mit Angehörigen und Ärzten, so Studienleiter Wolfgang George. Gerade in Pflegeeinrichtungen hätten Mitarbeitende ein klares Verlegungsziel vor Augen, wenn es zu Zustandsverschlechterungen käme: das Krankenhaus. Obwohl sich die meisten Menschen wünschen, zu Hause zu versterben, sei die Verlegung dorthin die „große Ausnahme", sagte George im Interview mit der Zeitschrift Die Schwester Der Pfleger. Derweilen sei eine Verlegung immer mit Stress verbunden und sollte daher am besten vermieden werden.
Seit 2012 führt das TransMIT-Zentrum für Verhaltensforschung und Beratung in Gießen Studien zu den Sterbebedingungen in Kliniken, Heimen und Hospizen durch. (MJ)
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