Beruflich Pflegende weisen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen besonders hohe Krankenstände auf, die vor allem auf stressbedingte Erkrankungen zurückzuführen sind. Das geht aus der aktuellen Stress-Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, die die TK am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat. In den vergangenen 15 Jahren seien stressbedingte Krankheitsausfälle überproportional, etwa um 90 Prozent, gestiegen, sagte die Sprecherin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Johanna Knüppel, ergänzend zu den TK-Ergebnissen. „Das ist keine Überraschung, sondern logische Konsequenz der chronischen Überlastung am Arbeitsplatz." Die hohen Krankheitsquoten resultierten aus dem Dauerdruck, den Pflegefachpersonen seit langem aushalten müssten, und sie verstärkten ihn gleichzeitig. Durchbrochen werden könne dieser Teufelskreislauf nur mit einer Personalbemessung, die den Bedarf tatsächlich und Ausfälle – kurzfristig oder geplant – von vornherein mit einkalkuliere und kompensieren könne.
Zu den Hauptstressoren gehören den Studienergebnissen nach ein zu hohes Arbeitspensum, häufige Unterbrechungen und Störungen bei der Arbeit sowie fehlende Erholungsphasen.
Für die TK-Stress-Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juni und Juli 2016 im Auftrag der TK zum dritten Mal einen bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt der Erwachsenen in Deutschland zu seinem Stresslevel und dem Umgang mit Stress. Die wichtigsten Ergebnisse sind in einem 52-seitigen Studienband zusammengefasst.