Die demografische Entwicklung in der Pflege gefährdet nach Ansicht des Präsidenten der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, langfristig die pflegerische Versorgung. Die Gruppe der 51- bis 60-Jährigen stelle mit etwa 30 Prozent schon heute die größte Kohorte in Rheinland Pfalz. „Hier gilt es massiv und ohne Verzögerung gegenzusteuern, um auch künftig die pflegerische Versorgung im Land zu sichern", appellierte Mai am Mittwoch in Mainz. Auch die geringe Verweildauer im Beruf, aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen, sei ein „gravierendes Problem". „Wir verlieren auch gerade jüngere Kolleginnen und Kollegen, die dringend benötigt werden. Wenn es nicht bald gelingt, den Schalter umzulegen, kann die pflegerische Versorgung auf heutigem Mindestniveau langfristig nicht sichergestellt werden", betonte Mai.
Die Kammer habe deshalb unter anderem die Forderung nach einer gesetzlich verankerten Personalbemessung in der Pflege aufgegriffen und an die Bundesregierung herangetragen. Gemeinsam mit dem Pflegebeauftragten der Regierung, Karl-Josef Laumann, werde das Thema „intensiv erörtert, um eine Lösung zu finden".
„Das Gegensteuern für die Pflege muss jetzt beginnen! Die Datengrundlage dafür bietet die Landespflegekammer. Zum ersten Mal können so valide Informationen über die Struktur der Pflege im Land erhoben werden und politische Entscheidungen effizient getroffen werden", sagte Mai. Aufgrund der Registrierung aller Pflegefachpersonen in Rheinland-Pfalz durch die Pflegekammer gäbe es nunmehr belastbare Daten als Grundlage von Fachkräftesicherungsstrategien. Damit leiste die Kammer einen essentiellen Beitrag zur passgenauen Steuerung bei der Fachkräftesicherung.