Pflegende erleiden weit häufiger Nadelstichverletzungen als bisher angenommen. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die die B. Braun-Stiftung gemeinsam mit dem Arbeitsschutz der Universität Frankfurt veröffentlicht hat. Demnach gaben von den teilnehmenden Pflegefachpersonen mehr als die Hälfte an, bereits eine Nadelstichverletzung gehabt zu haben, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung von Donnerstag. Nur 50 Prozent der Betroffenen hätten ihre Verletzung beim Durchgangsarzt aber auch gemeldet. Die angegebenen Gründe dafür seien überwiegend subjektiver Natur und reichten von „keine Zeit" bis hin zu „Bagatelle" oder „der Patient schien nicht infektiös zu sein". Das sei auch deshalb bemerkenswert, weil die Pflegenden die Gefahren, die aus einer HIV- und Hepatitis-Infektion resultieren, durchaus als relevant erkannten.
Außerdem fehle es teilweise an notwendigem Wissen über die Prävention von Nadelstichverletzungen. Insgesamt fühlten sie die Befragten nicht genügend geschult. Besonders Berufsanfänger hätten deutliche Wissenslücken gezeigt.
An der Studie nahmen 261 Pflegende teil.