Der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, hat den Umgang der bayerischen Landesregierung mit den Pflegenden im Land kritisiert. Am Dienstag hatte sich der bayerische Landtag mit der Pflege-Interessenvertretung befasst. Es sei unglaublich, wie die bayerische Landesregierung mittlerweile mit den professionell Pflegenden umgehe und sich gegen sie und ihre bereits bestehenden Interessenvertretungen stelle, sagte Westerfellhaus. „Von der vielfach gepredigten Wertschätzung ist das weit entfernt. Die Folgen wird die Regierung tragen müssen", so Westerfellhaus weiter. Es sei zu befürchten, dass solche Fehleinschätzungen der Politik dazu führten, dass künftig immer weniger Menschen bereit sein würden, hilfebedürftige Menschen zu pflegen und zu betreuen. Die geplante bayerische Interessenvertretung verwehre den professionell Pflegenden elementare Entscheidungsbefugnisse.
Der Gesetzentwurf schränke „erheblich" die Zuständigkeit der Pflegeberufsangehörigen in der Selbstverwaltung ein, bemängelte am Dienstag auch die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Er reduziere maßgeblich die Teilhabe- und Mitwirkungsrechte der Pflegenden. Die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens durch beruflich Pflegende werde auf diese Weise behindert. „Die Vereinigung der bayerischen Pflege ist nicht nur ein zahnloser Tiger; sie startet vielmehr schon als Bettvorleger", kritisierte die Vizepräsidentin der Kammer, Sandra Postel. (NM)