Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen haben es Pflegeheimbetreiber immer schwerer, rentabel zu arbeiten. Betreiber gingen deshalb verstärkt dazu über, neue Einrichtungen zu bauen, mit denen sich Qualitäts- und Kostenvorteile realisieren ließen, anstatt wie bisher auf Wachstum durch Zukäufe zu setzen. Das geht aus einer aktuellen Prognose der HSH Nordbank hervor. Demnach erhöhten neue Baustandards, das Regelwerk der Pflegeversicherung und wachsende Ansprüche der Pflegebedürftigen den Konsolidierungsdruck auf Pflegeheimbetreiber. Galten vor zehn Jahren Doppelzimmer und ein Bad für vier Heimbewohner als Norm, erwarte man künftig ein Einzelzimmer mit eigenem Bad. „Wir sehen im Markt derzeit Betriebsergebnisse mit einer Marge von durchschnittlich 2,6 Prozent vom Umsatz und erwarten bis 2017 einen Rückgang auf 2,3 Prozent. Bei diesen schmalen Margen ist es nicht mehr selbstverständlich, dass nachhaltig die Finanzierungskosten verdient werden können, selbst beim aktuell niedrigen Zinsniveau", sagte der Gesundheitsexperte des Hamburger Bankhauses, Thomas Miller. Kleinere Einrichtungen könnten diese Herausforderungen häufig nicht mehr bewältigen. Unter den größeren Anbietern sei dagegen ein „Umdenken" zu beobachten. „Die Anfragen nach Finanzierungen von (…) Neubauten ziehen bei uns kräftig an. Das liegt vor allem daran, dass die existierenden Pflegeheime nur bedingt an neue Regularien angepasst werden können. Zukunftsfähige Einrichtungen sind im Markt mittlerweile sehr knapp", so HSH-Nordbank-Mitarbeiter Jörg von Amsberg.
Die HSH Nordbank ist eigenen Angaben zufolge einer der Top 5 Finanzierer von Pflegeeinrichtungen in Deutschland und betreut jährlich etwa 20 Transaktionen im deutschen Pflegemarkt.