Der Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), Frank Weidner, hat den Vorschlag der Unionsfraktion für eine integrierte Pflegeausbildung scharf kritisiert. Er stützt sich dabei auf zahlreiche Modellprojekte, welche die integrierte Pflegeausbildung erprobt hätten, dann aber schnell in der Generalistik gelandet seien. Grund dafür sei der ähnlich hohe Aufwand, die bisherigen Ausbildungen in das integrierte Modell umzuwandeln wie derjenige einer vollständigen Generalisierung, heißt es in einer Mitteilung des Instituts von Montag. „Klar ist (…), dass vieles, was in der konsequenten Generalistik möglich wäre, auf der Strecke bleibt", monierte Weidner. Der Pflegeforscher verwies exemplarisch auf die Altenpfleger, welche mit einer integrierten Ausbildung in Europa nicht als Fachpersonen anerkannt würden. Die aktuellen Entwicklungen bewertete der DIP-Direktor als mut- und phantasielos. So trage die Idee der integrierten Pflegeausbildung deutliche Züge einer Zukunftsverweigerung und schade dem Pflegestandort Deutschland nachhaltig.