Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest hat sich am Mittwoch in einer Stellungnahme zu der von der Bundesagentur für Arbeit geplanten Anwerbung ausländischen Pflegepersonals aus den Philippinen geäußert. Der Verband reagierte damit auf zahlreiche Medienberichte zu der Thematik. Der Vorsitzende des DBfK Nordwest, Martin Dichter, kritisierte, dass die aktive Anwerbung ausländischer Pflegefachpersonen keinesfalls per se eine Strategie darstelle, um einem Pflegepersonalmangel hierzulande nachhaltig zu begegnen. Nachhaltiger wäre es aus seiner Sicht, den Pflegeberuf aufzuwerten und den Gesetzentwurf zum Pflegeberufereformgesetz umzusetzen. „Deutschland ist europäisches Schlusslicht in der Pflegebildung und anstatt dies zu ändern, wird versucht Pflegefachpersonen im Ausland zu gewinnen, und damit quasi den eigenen Bildungsauftrag outzusourcen", monierte Dichter. Eine Lösung für die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte müsste aber vielmehr innerhalb Deutschlands gefunden werden, heißt es in der Stellungnahme des Verbandes. Dichter forderte daher im Namen des ganzen Verbandes, die Ausbildungsreform der Pflegeberufe nun endlich entschlossen umzusetzen.
Der Vorsitzende des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, begrüßte indes ein von der SPD-Bundestagsfraktion vorgeschlagenes Einwanderungsgesetz. Demnach sollen jährlich 25.000 qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden. Meurer sagte dazu in einer Meldung von Mittwoch: „Bis 2030 gibt es in der Pflege einen Bedarf von zusätzlich 500.000 Pflegekräften. Nur mit dem inländischen Potential werden wir diese Herausforderung nicht meistern können".