Der Fahrplan der Bundesregierung für die Entwicklung eines Verfahrens zur Personalbemessung in stationären Einrichtungen der Langzeitpflege stößt nach wie vor auf Kritik aus der Pflege. Die Diakonie, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und die Gewerkschaft Verdi verlangen ein zügigeres Verfahren. Derzeit erarbeitet die Selbstverwaltung in der Pflege im Auftrag des Gesetzgebers ein Verfahren, wie in der stationären Altenpflege auf wissenschaftlicher Basis der Personalbedarf in der Altenpflege ermittelt werden kann. Dieses Gutachten soll bis Mitte 2020 fertig sein.
„Wir können unmöglich bis 2020 warten", sagte DBfK-Vizepräsident Stefan Werner am Donnerstagnachmittag bei einer Veranstaltung des Bündnisses für gute Pflege und forderte weiter: „Wir benötigen ein durchdachtes abgestuftes System, in dem die Pflegefachpersonen eine steuernde Rolle bekommen." Auch Maria Lohrheide von der Diakonie Deutschland sprach sich für raschere Ergebnisse aus.
Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler sagte: „2020 ist uns viel zu lange. Da wünschen wir uns deutlich mehr Ehrgeiz." Wenn es nicht möglich sei, früher ein wissenschaftliches Konzept vorzulegen, dann sollten die höchsten Standards in Deutschland zum Maßstab für alle werden. Als Vorbild nannte sie Bayern.