Das bayerische Gesundheitsministerium hat angekündigt, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege unterstützen zu wollen. Das Ministerium hat die Evangelische Hochschule Nürnberg damit beauftragt, Fortbildungsmodule für sogenannte betriebliche Pflegelotsen zu entwickeln, und stellt dafür rund 72.000 Euro zur Verfügung. Das geht aus einer Mitteilung des Ministeriums von Mittwoch hervor. Die über die Module qualifizierten Lotsen sollen dann Ansprechpartner in Betrieben für Mitarbeiter sein, die entweder Pflegebedürftige betreuen oder plötzlich vor die Situation gestellt sind, Pflege organisieren zu müssen. Sie sollen hilfreiche Kontakte anbieten und auf Ansprechpartner vor Ort verweisen, aber Angebote nicht vermitteln. „Diese niedrigschwellige Beratung soll die Pflegenden unmittelbar entlasten und sie unterstützen, schnell eine Versorgung zu organisieren", sagte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml. Auch Arbeitgeber profitierten davon, indem Mitarbeiter buchstäblich den Kopf frei bekämen und von den familiären Herausforderungen nicht völlig abgelenkt würden.
Einige Unternehmen in Deutschland setzen bereits in Eigeninitiative auf verschiedene Modelle, um Mitarbeitern den Spagat zwischen Beruf und Pflege zu erleichtern.