In einem gemeinsamen offenen Brief und einer Stellungnahme haben am Montag vier Pflegewissenschaftlerinnen an die Bundeskanzlerin und die Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien appelliert, das Pflegeberufereformgesetz zu retten und zeitnah umzusetzen. „Die Ausbildungsreform ist eine notwendige Konsequenz des soziodemografischen Wandels, und sie dient der langfristigen und dauerhaften Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung. Wenn sie jetzt scheitert, stehen wir für längere Zeit mit leeren Händen da", sagte eine der Initiatorinnen und Professorin am Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen, Ingrid Darmann-Finck. Neben ihr haben sich an der Aktion noch eine Vertreterin von der Uni Bremen, der Fachhochschule Bielefeld und vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung beteiligt. Gemeinsam kritisieren sie vor allem die Verkürzung der Debatte um die Reform auf die Generalistik. Es gebe weitere wichtige Innovationspotenziale der geplanten Pflegeausbildung. Dazu zählten die im Gesetz festgelegten ausschließlich den Absolventen der Ausbildung vorbehaltenen Tätigkeiten sowie die Möglichkeit der Erweiterung des Kompetenzprofils um die Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten.
Die vier Expertinnen unterstützen seit Jahresbeginn das Gesundheits- und Familienministerium bei der Entwicklung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum neuen Pflegeausbildungsgesetz.