Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat angesichts der Zahlen des aktuellen Barmer GEK Pflegereports vor den Folgen einer Versorgungslücke in der Pflege gewarnt. Der Pflegereport 2016 weise einen Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen um 64,5 Prozent bis zum Jahr 2060 aus, heißt es in einer Meldung vom Montag. Bei gleichzeitig sinkendem Arbeitskräfteangebot werde demzufolge im Jahr 2030 ein personeller Mangel von 350.000 Vollzeitäquivalenten erwartet. Dies entspreche einer bundesweiten Versorgungslücke von 50,1 Prozent.
DPR-Präsident Andreas Westerfellhaus betonte im Anbetracht dieser Zahlen, dass man alles Erdenkliche dafür tun müsse, um professionell Pflegende für den Pflegeberuf zu gewinnen und im Beruf zu halten. „Andernfalls wird es in der pflegerischen Versorgung bereits im Jahr 2030 zur Pflegekatastrophe kommen", warnte Westerfellhaus. Als entscheidende Faktoren nannte er hierfür die Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes sowie ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf. Hierzu gehörten laut Westerfellhaus eine bessere Personalausstattung, höhere Löhne sowie eine Verringerung der viel zu hohen Teilzeitquote in der Pflege.