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Pflege-Thermometer 2016

„Wichtige Studie, um belastbare Daten zu haben"

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung  (dip) startet mit dem Pflege-Thermometer 2016 die bislang größte bundesweite Befragung von Leitungskräften in der ambulanten Pflege. Rund 14.200 Fragebögen werden zurzeit an sämtliche ambulante Dienste und Sozialstationen in Deutschland versendet. Station24 sprach mit dem Leiter des Pflege-Thermometers, Michael Isfort, unter anderem über den Fokus der Studie und die Ziele der Erhebung.

 

In den letzten Jahren haben die Pflege-Thermometer überwiegend die Situation der Krankenhauspflege untersucht. Warum nun die ambulante Pflege?

Insbesondere von der ambulanten Pflege wird erwartet, dass sie zukünftig noch stärker Versorgungsleistungen übernehmen soll. Dies schließt wohnortnahe Versorgung im Quartier mit ein oder auch die Betreuung von Klienten in Flächenregionen mit geringer Arztdichte. Wir möchten unter anderem fragen, wie die konkreten Situationen in der ambulanten Pflege sind, welche Leistungen erbracht werden und auch welche Probleme bei der Vorbereitung auf neue Aufgaben bestehen.

Wo sehen Sie derzeit die größten Schwachstellen im ambulanten Sektor?

Der vielfach diskutierte Fachkräftemangel ist vor allem in der ambulanten Pflege zu sehen - die Krankenhäuser, die über Jahre Personal abgebaut haben und damit indirekt den Aufbau der ambulanten Pflege ermöglicht haben, stellen wieder vermehrt ein. Der Konkurrenzdruck um Personal ist hier riesig. Darüber hinaus erfolgen von den ambulanten Diensten viele Leistungen, die eigentlich nur unzureichend finanziert sind. Ich denke, dass im Alltagsgeschäft vielerorts die Ressourcen fehlen, um sich zum Beispiel an notwendiger Netzwerkarbeit zu beteiligen oder sich bei der kommunalen Entwicklung mit einbringen zu können – aber ob dem so ist, wird die Untersuchung erst zeigen.

Vor elf Jahren, im Pflege-Thermometer 2004, stand schon mal der ambulante Sektor im Fokus. Welche Veränderungen erwarten Sie zu dieser Untersuchung?

Wir können die Ergebnisse von 2004 nicht eins zu eins mit denen von heute vergleichen, da wir auch andere aktuelle Fragen stellen. Aber einige Aspekte haben sich grundlegend verändert - zum Beispiel, dass die ost-/mitteleuropäischen Haushaltshilfen vielerorts in Familien mit Pflegebedarf arbeiten, war 2004 noch nicht in dem Umfang gegeben. Auch hierzu fragen wir konkret nach, was das für die ambulanten Pflegedienste bedeutet.

Ist die Teilnahme an der Studie für ambulante Dienste aufwendig?

Eigentlich nicht - auch wenn wir so ehrlich sein müssen zu sagen, dass der Fragebogen sehr groß geworden ist und wir etwa eine Stunde für die Beantwortung einplanen würden. Aber das ist auch ein Zeichen der Bedeutung der ambulanten Pflege. Wir schreiben alle uns bekannten Dienste an, das sind über 14 000 Pflegedienste. Wir hoffen, dass sie sich die Zeit nehmen, um an dieser wichtigen Studie teilzunehmen und den Fragebogen ausgefüllt an uns zurücksenden. Nur, wenn wir eine belastbare Datenbasis erreichen, kann für die ambulanten Pflegedienste auch politisch der notwendige Druck erzeugt werden.

Herr Isfort, herzlichen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Brigitte Teigeler.

 

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