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Ergonomische Inkontinenzversorgung: Qualität zahlt sich aus

Pflegen ist oft Schwerstarbeit. Wer Tag für Tag pflegebedürftige Menschen heben, umdrehen und umbetten muss, dem schmerzt der Rücken. Diese Problematik taucht insbesondere bei der Versorgung von inkontinenten Patienten auf – eine der häufigsten Tätigkeiten von Mitarbeitern in der Altenpflege. Doch Haltungsschäden und Rückenbeschwerden lassen sich vermeiden: durch richtiges Heben, aber auch durch den Einsatz von hochwertigen Inkontinenzhilfsmitteln. Denn moderne Hilfsmittel lassen sich beispielsweise nachjustieren, ohne dass der Patient erneut angehoben werden muss.

Rückenschmerzen durch Patientenversorgung
Rückenprobleme und Bandscheibenschäden gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten des Pflegepersonals. Bis zu 70 Prozent der Pflegekräfte leiden unter Rückenbeschwerden, die durch häufiges Anheben, Drehen und Wenden der Bewohner verursacht werden. Wenn ein Bewohner aus seinem Bett in den Rollstuhl oder auf die Toilette gehoben werden muss, leidet der Rücken der Pflegenden besonders. Die Folgen für die Heime sind fatal: Die Mitarbeiter sind gestresst, unzufrieden, unmotiviert und nicht zuletzt auch häufiger krank, was in höheren Kosten für die Einrichtung resultiert.
Die Inkontinenzversorgung ist eine der häufigsten Tätigkeiten der Pflegekräfte. 45 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden sie darauf. Gerade deshalb lohnt es sich, die Inkontinenzversorgung kritisch unter die Lupe zu nehmen. Der gewaltige Zeitaufwand für die Versorgung inkontinenter Menschen verdeutlicht das hohe Sparpotenzial durch vereinfachte Arbeitsabläufe: Durch sinnvollere Handgriffe können die Belastungen des Rückens deutlich reduziert werden. Das müssen Pflegekräfte wissen und entsprechend geschult werden. Bevor Pflegekräfte einen Bewohner anheben, sollten sie ihre Füße knapp hüftbreit auseinander stellen oder in die so genannte Schrittstellung gehen. Diese Haltung entlastet beim Vorwärtsbeugen den unteren Rücken. Kopf, Rumpf, Arme und Beine sollten stets in Arbeitsrichtung, also in der Regel zum Bewohner, gehalten werden. Dadurch wird der Rücken weniger häufig und weniger stark gebeugt.

Beinarbeit entlastet Rücken
Anstatt sich vor- und zurückzubeugen, sollten Pflegende lieber einen Schritt gehen. Stehen sie hingegen die ganze Zeit still, muss der Rücken die ganze Arbeit leisten. Je mehr Beinarbeit stattfindet, desto mehr wird der Rücken entlastet. Da die Beinmuskulatur viel stärker als die Rückenmuskulatur ist, sollten die Beine beim Heben mit eingesetzt werden. Dazu werden sie in „Schrittstellung" gebracht und zum Heben gerade durchgedrückt. Auch dadurch werden Arme und Rücken entlastet.

Die Art der Produkte ist mitentscheidend
Doch neben optimierten Arbeitsabläufen hat auch die Art der Inkontinenzprodukte einen erheblichen Einfluss auf die Rückenentlastung des Pflegepersonals: Moderne Inkontinenzprodukte sind so aufgebaut, dass Pflegekräfte beim Fixieren der Vorlage beide Hände frei haben. Das vermeidet eine belastende Körperhaltung während des Anlegens. Durch einen integrierten Hüftbund mit Klettverschluss passt sich die Inkontinenzhilfe individuell der Körperform an und lässt sich beliebig oft fixieren. Bei Bedarf kanndie Vorlage problemlos nachjustiert werden, ohne dass der Bewohner angehoben und der Anlegevorgang neu begonnen werden muss. Auf diese Weise sparen Pflegekräfte ganze Arbeitsabläufe ein – und schonen damit jedes Mal ihren Rücken. Beim Anlegen solcher Qualitätsprodukte war die Wirbelsäule laut Studie eindeutig weniger gebeugt und gleichzeitig gedreht als bei der Verwendung einer qualitativ minderwertigen, aber eventuell günstigeren Vorlage.
Darüber hinaus sorgen hochwertige Windelhosen für eine schnellere Flüssigkeitsaufnahme bei nur minimaler Staunässe. Das führt zu weniger Produkt- und Bettwäschewechseln sowie einfacherer Intimpflege. Weniger Routinearbeiten bedeuten gleichzeitig auch weniger körperliche Belastung für die Pflegenden.

Pflegeeinrichtungen sollten daher die Gesamtkosten der Inkontinenzversorgung im Auge haben und nicht nur die Produktkosten. Durch eine ergonomische Inkontinenzversorgung mit Qualitätsprodukten können sie den Rückenschäden ihrer Mitarbeiter und langen Fehlzeiten vorbeugen. Nehmen Heime Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, profitieren sie von einem besseren Arbeitsklima und besserer Leistung.






 

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