Für ihren Offenen Brief an den scheidenden Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hat Meike Wellers viel Zuspruch erhalten. Was die Pflegeschülerin zu dem Schreiben bewegt hat, ob Sie eine Antwort erhalten hat und was Sie sich von Bahrs Nachfolger wünscht, hat sie uns im Interview verraten.
Frau Wellers, Sie hatten kurz vor den Bundestagswahlen einen Offenen Brief an den damaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr geschrieben. Wie kam es dazu?
Da kamen viele Aspekte zusammen. Im Unterricht haben wir über die Eröffnungsrede zum diesjährigen Hauptstadtkongress von Herrn Bahr gesprochen und das er den Standpunkt vertritt, dass jeder Mensch eine Pflegekraft werden kann. Aber das kann meiner Meinung nach eben nicht jeder, und wegen der immer weiter steigenden Arbeitsbelastung, der dürftigen Entlohnung und dem vorherrschenden Bild in der Gesellschaft wollen immer weniger Menschen diesen tollen Beruf ergreifen. Vielleicht muss sich da auch das Denken der Pflegekräfte ändern, dass endlich mal wieder ein Stolz entwickelt wird, eine so tolle Arbeit zu haben. Wir müssen uns nicht unseres Berufes wegen schämen, sondern nur der verstaubten Ansichten der Gesellschaft.