Am 22. September tagt in der Stadthalle Neuss der Niederrheinische Pflegekongress. Wir sprachen mit einem der Initiatoren, was Besucher in diesem Jahr erwartet.
Herr Rehag, was erwartet die Kongressbesucher in diesem Jahr? Die Pflegebranche ist im Wandel. Das Jahr 2016 bringt sehr viele Änderungen auf den Weg. Zum Beispiel im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes II oder der Reform der Pflegeausbildung. Diese Änderungen werden sich für die Berufsgruppe Pflege auf den verschiedenen Ebenen auswirken. Doch auch Pflegebedürftige werden diese Änderungen ab 2017 spüren – ob positiv oder negativ. In beiden genannten Beispielen wurden die Entwürfe niedergeschrieben. Was wirklich kommt, das können wir auf unserem Kongress nach der politischen Sommerpause konkret beantworten. In diesem Sinne wird der Kongress gleich zu Beginn mit einem Appell an die Berufsgruppe starten: „Pflege an die Macht!" Denn wir wollen der Pflege eine Stimme geben und Pflegende ermutigen, mehr mitzuwirken.
Welche Themen stehen auf der Agenda?
Die Referenten beschäftigen verschiedenste Fragen. Unter anderem geht es darum, wohin der Weg bei der Reform der Pflegeausbildung führt, ob im kommenden Jahr aufgrund des Pflegestärkungsgesetzes alles besser wird und ob die Politik in dieser Legislaturperiode pflegepolitisch ein Flop oder doch eher Top ist. Darüber hinaus geht es aber auch um pflegepraktische Aspekte und ob wir in der Betreuung von Menschen mit Demenz schon übertherapieren oder wie man schlechtheilenden Wunden Herr wird. Sehr praxisorientiert geht es auch in unseren Workshops zu, die zum Mitmachen auffordern sollen. So etwa im Bereich des Bewegungsplans. Hier wird der nächste Expertenstandard Erhaltung und Förderung der Mobilität gerade von Wissenschaftlern modellhaft implementiert. Auf unserem Kongress stehen Praktiker für Praktiker zur Seite um Tipps weiterzugeben oder auch einen Erfahrungsaustausch miteinander zu ermöglichen.
Jemanden explizit hervorzuheben ist möglicherweise nicht ganz fair. Wir haben uns über jede Zusage der Referenten gefreut. Wenn es aber um Umbruch, Aufbruch und Wandel in der Pflege geht, dann glaube ich, dass wir mit dem Präsidenten des Deutschen Pflegerats Andreas Westerfellhaus einen idealbesetzten Abschlussredner gefunden haben. Er findet klare Worte und scheut sich nicht vor Kritik oder einem steinigen Weg.
Wer sollte warum auf die Veranstaltung kommen?
Wir freuen uns über Besucher aus den verschiedensten Bereichen der Pflege. Eine Analyse zu den vergangenen Jahren bezogen auf die Zusammensetzung der Teilnehmer zeigt, dass wir innerhalb der Profession auch verschiedene Qualifikationen vor Ort haben. Dies wollen wir mit unserem Programm auch in diesem Jahr wieder schaffen. Die bisherigen Anmeldezahlen zeigen uns, dass wir hier auf einem guten Weg sind. Der hohe Praxisbezug zeichnet unseren Kongress aus. Wir möchten, dass unsere Teilnehmer mit mindestens einem positiven Gedanken nach Hause gehen und für ihren eigenen Arbeitsalltag etwas mitnehmen können.
Steht der Termin für 2017 bereits und können Sie schon etwas zum Themenschwerpunkt sagen?
Innerhalb des Organisationsteams haben wir schon vor einigen Jahren bemerkt, dass der Spruch „nach dem Kongress ist vor dem Kongress" nicht mehr ganz der Wahrheit entspricht. Aber es ist noch nicht „vor dem Kongress ist vor dem nächsten Kongress". Wir haben im vergangenen Jahr einige Akzente für den Kongress neu definiert, die sehr gut angenommen wurden. Dies wollen wir in diesem Jahr gerne wieder erreichen und die Erkenntnisse für 2017 nutzen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, aber die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir mit der zweiten Monatshälfte des Septembers einen guten Zeitpunkt für den Niederrheinischen Pflegekongress gefunden haben. Auf unserer Veranstaltungsseite (Link auf www.niederrheinischer-pflegekongress.de) halten wir Interessierte auf dem Laufenden.