Für Demenzkranke wird Ernährung oft zum Problem. Wenn sie nicht ausreichend essen und trinken, sind sie von Mangelernährung bedroht. Wer einen demenziell erkrankten Angehörigen zu Hause versorgt, wünscht sich, dass ihm Essen und Trinken weiterhin Freude machen. Die Pflegebegleiter-Initiative Frankfurt bietet Angehörigen mit Kochworkshops Informationen und Tipps für eine bessere Ernährungsversorgung.
Die vielen verschiedenen Formen von Demenz äußern sich ganz unterschiedlich. Jeder Demenzkranke zeigt individuelle geistige und körperliche Einschränkungen. Für das Umfeld ist es nicht immer einfach, mit diesen Veränderungen umzugehen. Zunächst registrieren die Angehörigen die stärker werdende Vergesslichkeit. Anfangs verlegt der betagte Vater nur den Hausschlüssel, weiß manchmal nicht mehr, wo er wohnt und erkennt die Nachbarin nicht mehr.
Doch spätestens, wenn das Frühstück unberührt mittags noch auf dem Tisch steht, gesellt sich zur Beunruhigung der Verwandten die Sorge, ob der Senior noch ausreichend isst und trinkt. Dass diese Sorgen begründet sind, zeigt auch eine Studie, die die Ernährungssituation von Senioren mit Pflegebedarf, die zu Hause leben, untersucht hat (ErnSiPP-Studie). Demnach weisen 57 Prozent der pflegebedürftigen Senioren ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung auf, 13 Prozent sind mangelernährt. Nur knapp ein Drittel der Pflegebedürftigen hat einen normalen Ernährungszustand.
Die Betreuung eines Demenzkranken ist für Angehörige häufig eine kräfte- und auch nervenzehrende Aufgabe. Sie sind selten auf diese Situation vorbereitet und fühlen sich oft hilflos. Das gilt insbesondere, wenn Vater oder Mutter nicht mehr essen wollen oder können.
Demenz birgt das Risiko für Mangelernährung
Gut zu wissen: Demenz ist nicht zwangsläufig mit einer Veränderung des Essverhaltens verbunden. Aber Auswirkungen auf Essen und Trinken treten häufig auf und sind dann meist gravierend. Die Betroffenen haben ein deutlich höheres Risiko für das Auftreten von Mangelernährung und Austrocknung. Dabei können nicht nur untergewichtige Senioren mangelernährt sein. Auch übergewichtige Senioren können von Mangelernährung bedroht sein. Regelmäßiges Wiegen kann jedoch helfen, Gewichtsverluste frühzeitig zu erkennen.
Essen und Trinken bei Demenz
Um demenziell Erkrankte ausreichend mit allen Nährstoffen und Flüssigkeit zu versorgen, lassen sich eine ganze Reihe von Maßnahmen umsetzen, die auf die jeweilige Situation abgestimmt sind. In Frankfurt am Main finden pflegende Angehörige, die sich um Demente kümmern, in Koch- und Ernährungskursen Unterstützung.
Kursleiterin Ulrike Grohmann ist Diplom-Oecotrophologin und vermittelt Strategien und Tipps, was man tun kann, um den Appetit anzuregen und wie sich Demente zum Essen verführen lassen. Gemeinsam werden Rezepte ausprobiert. Die Teilnehmer können dabei ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig stärken.
Bei den Kochworkshops handelt es sich um ein Angebot der Pflegebegleiter-Initiative Frankfurt. Pflegebegleiter sind für Angehörige und Freunde von hilfsbedürftigen Menschen da. Sie gehen zu pflegenden Angehörigen nach Hause und erleichtern es ihnen damit, eine Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ihr Angebot ist kostenlos. Zuhören, mitdenken, begleiten und unterstützen sind wesentliche Aufgaben von ehrenamtlichen Pflegebegleitern.