In einer Seniorenresidenz in Nordrhein-Westfalen sorgt ein neuer Werkraum unter den männlichen Bewohnern für Begeisterung und fördert gleichzeitig ihre Feinmotorik.
Leidenschaftlichen Tüftlern und Heimwerkern zaubert der neue Werkraum der Seniorenresidenz Erikaneum im nordrheinwestfälischen Olsberg ein strahlendes Lächeln ins Gesicht: In bester Do-it-yourself-Manier können vor allem die Herren der Schöpfung hier seit Mitte April ihrem handwerklichen Hobby nachgehen. „Handschmeichler" aus Speckstein sind hier schon entstanden, ebenso Vogelhäuschen aus Bausätzen oder ein großer Baum, an dem künftig das Werkzeug hängen soll. Einige Dekoartikel haben sogar schon auf Basaren oder am Tag der offenen Tür neue Besitzer gefunden. Mit dem Erlös werden neue Bausätze und weitere Materialien für kreative Ideen besorgt.
Eine bequeme Werkbank in Sitzhöhe, Feilen, Schraubzwinge und Dekupiersäge sorgen dafür, dass keine Heimwerkerwünsche offen bleiben. Gearbeitet wird unter der fachkundigen Aufsicht und mit Unterstützung von speziell geschulten Mitarbeitern. „Der Werkraum bietet für unsere Bewohner Abwechslung im Alltag", sagt Einrichtungsleiter Torben Kissel, „und natürlich hilft er auch dabei, die Senioren zu aktivieren." Motorische Fähigkeiten erhalten und fördern ist nur ein Aspekt: „Wenn hier etwas gebastelt worden ist, haben die Bewohner ein Erfolgserlebnis – und das ist immer auch positive Motivation", weiß Andrea Ripke vom Team des Erikaneums. Besonders für die elf Männer der insgesamt 88 Bewohner sei der Werkraum eine wichtige Angebotserweiterung und solle als „kleines Refugium" und Rückzugsort dienen. Doch auch die Seniorinnen hätten Spaß daran, sich handwerklich ausprobieren zu können, und seien natürlich gern gesehen.
Nina Zimmermann, jetzige Pflegedienstleiterin (PDL) des Erikaneums, hatte im Rahmen ihrer PDL-Prüfung die Idee für den Werkraum. Mit der Bürgerstiftung „Wir in Olsberg" fand Zimmermann gleichsam engagierte Bürger, die das Projekt finanziell voranbrachten und mit 1.000 Euro unterstützten. „Die persönlichen Fähigkeiten fördern und aktiv sein - das ist etwas, von dem ältere Menschen enorm profitieren", beschreibt Vorstandsvorsitzender Elmar Reuter den Hauptgrund für die Initiative an dem Werkraum.
Als weitere Highlights zum Werkraum gibt es im Nebenzimmer ein sogenanntes Shuffleboard, auf welchem kleine Holzscheiben gezielt in ein Tor befördert werden müssen. Auf Zielgenauigkeit kommt es auch an der dort befindlichen Dartscheibe an.