Ausschlaggebend für den Erfolg von Reha-Maßnahmen ist die Qualität der medizinischen Versorgung, so die verbreitete Meinung. Aber gibt es auch andere Faktoren? Inwieweit die Kommunikation zwischen Patient und Pflegekraft den Heilungsprozess positiv beeinflusst, untersucht aktuell die Studie „Optimierung pflegerischer Patientenkontakte" (OPTIPPAR II). Wir sprachen dazu mit Projektleiterin Dr. Susanne Dibbelt vom Institut für Rehabilitationsforschung Norderney.
Frau Dr. Dibbelt, worum geht es bei OPTIPPAR II?
Pflegende in der Rehabilitation haben wichtige kommunikative Aufgaben, sind in der Regel jedoch wenig in diesen Fertigkeiten geschult. So ist das praktische Training der Kommunikationskompetenz nicht Gegenstand der Pflegeausbildung. In der Reha hat die Kommunikation mit Patienten aber eine zentrale Bedeutung, die die rein körperlichen pflegerischen Aufgaben ergänzt und gerade bei chronischen Erkrankungen teilweise in den Hintergrund treten lassen.
Ziel des Projektes war es daher, ein an die Erfordernisse der Reha angepasstes Trainingskonzept für die Kommunikation von Pflegenden mit Patienten zu entwickeln und zu prüfen, ob das Training die Qualität der Gespräche zwischen Pflegenden und Rehabilitanden verbessern kann. Dazu wird die Qualität der Aufnahmegespräche zwischen Pflegenden und Patienten vor und nach dem Training erfasst und verglichen.
Außerdem soll die Studie noch eine andere wichtige Fragestellung beantworten, nämlich: Hat die Qualität der Kommunikation zwischen Pflegenden und Patienten einen Einfluss auf langfristige Behandlungsergebnisse? Gefühlsmäßig würde dem jeder zustimmen, aber empirisch nachgewiesen wurde das für die Rehabilitation bisher noch nicht.