Immer mehr Menschen möchten ihren letzten Lebensabschnitt in den eigenen vier Wänden verbringen. Doch die Versorgung und Begleitung Zuhause verlangt den Angehörigen einiges ab, und die Entscheidung für oder gegen die ambulante Palliativversorgung wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst.
Die familiäre Mitwirkung ist für eine erfolgreiche häusliche palliative Versorgung ein ausschlaggebender Faktor. Familienmitglieder sind oft mit in die ambulante Versorgung der Sterbenden eingebunden und müssen diese komplexe Situation mit ihrem „normalen" Leben vereinbaren und organisieren. Hochrechnungen auf Basis der Routinedaten der Gmünder Ersatzkasse (GEK) zeigen in Deutschland jedoch ein vermehrtes Sterben in Einrichtungen (65 Prozent im Jahr 2000, 71 Prozent im Jahr 2009) sowie einen Rückgang der Verstorbenen im häuslichen Umfeld (im gleichen Zeitraum von 35% auf 29 Prozent). Dessen ungeachtet gibt ein Großteil der palliativ erkrankten Patienten den Wunsch an, bis zum Tod im eigenen Heim versorgt zu werden. Um dies gewährleisten zu können, benötigen die Familien persönliche Ressourcen sowie eine adäquate professionelle Unterstützung. Diese beginnt schon im Krankenhaus und kann im Pflegealltag gewährleistet werden.
Der stationären Versorgung schließt sich eine Entlassung (etwa von einer Palliativstation) in den ambulanten Sektor an. Bei dem Übergang von der stationären in die ambulante Betreuung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schnittstellenproblematiken auftreten, hoch. Hier kann das professionelle stationäre Personal Hilfestellungen leisten.
Pflegende in Klinik und Heim können helfen
Weiter erschwerend hinzu kommt die zunehmende Verschiebung der Verantwortung von den professionellen Betreuenden in Richtung der Familie. Dies kann die Entscheidungsfindung für eine ambulante palliative Betreuung positiv, aber auch negativ beeinflussen. Professionelles Personal im Krankenhaus kann diesen Prozess erleichtern und den Möglichkeiten der Familie zum Beispiel zeitlich anpassen.
Im Rahmen einer Qualifikationsarbeit im Studiengang Bachelor innovative Pflegepraxis (BAIPP) am Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke ergab sich die Möglichkeit, die Einflussfaktoren auf die Entscheidung Angehöriger für oder gegen eine palliative häusliche Versorgung, wie sie in der internationalen Literatur beschrieben werden, zu erforschen.
Die Literaturrecherche zeigte nur wenig Forschungsaktivität in diesem Themenbereich. Insgesamt ließen sich 16 relevante Publikationen identifizieren. Dabei ergaben sich keine Treffer aus dem deutschen Sprachraum. Die relevante Literatur wurde inhaltlich analysiert, die beeinflussenden Faktoren aus den Publikationen extrahiert und anschließend zu acht Kategorien zusammengefasst. Dabei konnten folgende Aspekte gefunden werden: