• Management
Traineeprogramm Pflegemanagement

„Ein hervorragendes Instrument"

Im Station24-Interview spricht Pflegedirektorin Vera Lux über den ersten Durchlauf des Traineeprogramms Pflegemanagement an der Uniklinik Köln.

 


Frau Lux, im Mai 2014 sind Sie mit einem Traineeprogramm zur Rekrutierung neuer Führungspersonen in der Pflege gestartet. Inzwischen haben die ersten Teilnehmer das Traineeprogramm erfolgreich abgeschlossen. Wie bewerten Sie den ersten Durchlauf?

Ich bin mit dem ersten Durchlauf sehr zufrieden. Von 24 Bewerbern hatten 23 Bewerber und Bewerberinnen am Assessment-Center teilgenommen. Davon erhielten sechs Teilnehmerinnen eine Empfehlung für die Teilnahme am einjährigen Traineeprogramm. Die Teilnehmerinnen waren allesamt junge Pflegende aus unterschiedlichen Bereichen, wie Intensivpflege, OP-Pflege, Anästhesiepflege, Ambulanz sowie dem Bereich der Assistenz der Pflegedienstleitung. Jede von ihnen hatte bereits einige Jahre Berufserfahrung, niemand jedoch hatte Führungserfahrung.

Wie haben sich die Teilnehmerinnen während des Programms entwickelt?

Vom ersten Tag bis zum Abschluss des Traineeprogramms beobachtete ich eine enorme Entwicklung sowohl der fachlichen Kenntnisse als auch der persönlichen und sozialen Fähigkeiten bei jeder einzelnen Teilnehmerin. Der Höhepunkt war nach zwölf Monaten die Präsentation der Abschlussarbeiten. Ich war sehr beeindruckt, wie kompetent, souverän, kommunikationsstark und sicher die Teilnehmerinnen ihre Abschlussarbeiten vor einem großen Publikum präsentierten. Besonders wichtig aber war mir, dass die Teilnehmerinnen nach der Teilnahme am Programm klare Vorstellungen von den Aufgaben, der Verantwortung und der Rolle einer Führungskraft hatten. Meine Erwartungen wurden darin nicht nur erfüllt, sie wurden sogar weit übertroffen.

Sind während des Fortbildungszeit Schwierigkeiten aufgetreten?

Es gab im Verlauf des Programms Unsicherheiten über die Rolle der Mentoren. Welche Aufgabe hat der Mentor, was kann man mit ihm besprechen und wie gehe ich auf ihn zu? Scheinbar ist die Information über den Sinn und Zwecke sowie die Rolle der Mentoren nicht klar bei den Teilnehmerinnen angekommen. Daher haben nicht alle Teilnehmerinnen den Mentor in Anspruch genommen. Das ist bedauerlich, hat aber dem Programm nicht geschadet. Alle Beteiligten sind sich jedoch einig, dass das Mentoring Bestandteil des Traineeprogramms bleiben soll. Die Rolle des Mentors wird zukünftig noch deutlicher erläutert und dargestellt. Die Trainees, die in der Regel noch keine Erfahrung mit einem Mentor haben, sollen den Nutzen eines Mentors erkennen und für die eigene Entwicklung in Anspruch nehmen.

Wie viele Personen haben das Traineeprogramm durchlaufen?

Insgesamt haben sechs Teilnehmerinnen das einjährige Führungskräfte-Traineeprogramm durchlaufen.

In welchen Bereichen sind die Absolventen aktuell tätig?

Zwei der Teilnehmerinnen sind mittlerweile in eine Führungsposition aufgerückt. Ich erlebe, dass sie in der Ausübung ihrer neuen Aufgabe von dem Führungs- und Managementwissen, welches ihnen im Traineeprogramm vermittelt wurde, enorm profitieren und das Erlernte in der Praxis bereits unmittelbar umsetzen. Eine Teilnehmerin unterstützt als Assistentin der Pflegedienstleitung diese aktiv bei der Kommunikation der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung, der Identifikation von Handlungsfelder und der Erarbeitung von Maßnahmen. Sie moderiert selbständig die Workshops, teilweise leitet sie diese sogar eigenverantwortlich. Die anderen Teilnehmerinnen sind noch auf ihrem bisherigen Arbeitsplatz und warten auf eine Chance oder Gelegenheit der beruflichen Veränderung, die ihren Bedürfnissen und Vorstellungen entspricht.

Wann wird das nächste Programm starten und wie viele Personen werden zugelassen?

Das nächste Programm beginnt im Herbst 2015 mit dem Assessment-Center, das einjährige Traineeprogramm startet dann im Februar 2016. Die Plätze im Assessment-Center sind auf 36 Teilnehmer begrenzt. Alle Teilnehmer, die nach Abschluss des Assessment-Center eine Empfehlung für das Traineeprogramm erhalten, werden in das Traineeprogramm aufgenommen. Aus Erfahrung weiß man, dass die Quote bei etwa 20 bis 25 Prozent liegt, das wären in unserem Fall etwa sieben bis neun Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Können sich auch externe Personen bewerben?

Nein, es können nur interne Beschäftigte teilnehmen. Die Beschäftigten müssen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben und ein Jahr in der Uniklinik Köln beschäftigt sein. Es war uns wichtig, junge Nachwuchskräfte mit Potenzial als Führungskraft aus dem eigenen Unternehmen zu identifizieren und zu fördern. Davon haben wir in der Uniklinik Köln nämlich eine ganze Menge. Nur ist es für das Pflegemanagement nicht immer einfach diese auf Anhieb zu erkennen.  Das Assessment-Center und das Traineeprogramm sind hervorragende Instrumente zur Identifizierung von  Nachwuchsführungskräften mit dem entsprechenden Potential und damit einer systematisierten Personalauswahl.

Frau Lux, herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Stephan Lücke.

 

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