In Hessen sind heute erneut nichtärztliche Beschäftigte an sechs Standorten der Wicker-Klinikgruppe dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt. Wie ein Gewerkschaftssprecher in Kassel mitteilte, legten insgesamt 350 Mitarbeiter die Arbeit ganztägig nieder, mehr als 300 Beschäftigte seien in die nordhessische Stadt gereist, um vor der örtlichen Klinik eine Lichterkette zu bilden und in der Stadt zu demonstrieren. Die Polizei zählte laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa 250 Teilnehmer.
Verdi verkündete den inzwischen achten Streiktag seit dem 10. August. Die Proteste richten sich gegen die Weigerung des Klinikbetreibers, Tarifverhandlungen für die insgesamt 1.500 nichtärztlichen Beschäftigten aufzunehmen. Diese verdienten in den Wicker-Einrichtungen deutlich unter Branchenniveau. Die Geschäftsführung der Wicker-Gruppe wies laut dpa darauf hin, dass der Gewerkschaft Verhandlungen nach Auslaufen bestimmter Betriebsvereinbarungen im Sommer 2013 angeboten worden sei sowie die Aufnahme bisher freiwilliger Sonderzahlungen in die Grundgehälter und eine Erhöhung der Einstiegsstundenlöhne. Dies habe Verdi jedoch abgelehnt. Die Klinikgruppe wirft der Gewerkschaft vor, bei den Mitarbeitern Erwartungen zu wecken, die angesichts der Finanzlage im Gesundheitssystem nicht erfüllbar seien.