Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung bleibt ein Thema in Bundes- und Landespolitik. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, hat die brandenburgische FDP der rot-roten Landesregierung Tatenlosigkeit vorgeworfen. Der Antibiotika-Einsatz in der Hähnchenmast werde nicht ausreichend und nicht systematisch erfasst. Landesparteichef und Verbraucherschutzexperte Gregor Beyer forderte demnach am Sonntag eine Antwort der Regierung um Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf die Frage, wie sie eine Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes erreichen wolle.
Im November hatte die Bundesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner (CSU) mehr Kontrolle für den Verbrauch der Antibiotika und die Abgabemengen an Tierärzte angekündigt. Kurz zuvor waren Ergebnisse einer Studie bekannt geworden, nach denen die Medikamente vor allem in der Geflügelmast wesentlich häufiger und in größerem Umfang eingesetzt werden als bislang angenommen. Jüngste Forschungsergebnisse legen zudem nahe, dass bereits geringe Rückstände in Nahrungsmitteln die Verbreitung resistenter Erreger begünstigen. Bis dato standen vor allem vor dem Hintergrund jüngster Hygieneskandale um resistente Krankheitserreger Krankenhäuser als deren Brutstätten und Verbreitungsstätten im Fokus der Aufmerksamkeit.