Die Bundesbank geht in ihrem aktuellen Monatsbericht davon aus, dass die gesetzliche Pflegeversicherung trotz leichten Defizits im dritten Quartal das laufende Jahr „noch einmal“ mit einem leichten Überschuss abschließen wird. Aufgrund der Anhebung der Leistungssätze um durchschnittlich knapp zwei Prozent im kommenden Jahr und den beschlossenen Eckpunkten für eine Leistungsausweitung insbesondere für Demenzkranke scheint den Bundesbank-Experten ein erneut positives Ergebnis für 2012 offenbar eher unwahrscheinlich. Sie gehen von steigenden Belastungen in den kommenden Jahren aus.
Im laufenden Jahr habe das Ausgabenniveau das Einnahmenwachstum mit knapp 2,5 Prozent bereits wieder eingeholt, trotz der günstigen Arbeitsmarktentwicklung und dadurch um fast vier Prozent gestiegenen Beitragseinnahmen. Wie auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung hätten die Beiträge für Bezieher von Lohnersatzleistungen und Rentner die Einnahmenentwicklung insgesamt gedämpft. Auf der Ausgabenseite stiegen laut dem Bericht vor allem die Kosten für von ambulanten Pflegediensten erbrachten Leistungen, während die Kosten für stationäre Leistungen unterdurchschnittlich zunahmen.