Der Chef der größten deutschen Krankenkasse Barmer GEK, Christoph Straub, hat davor gewarnt, sich von der momentan guten Finanzlage des Gesundheitsfonds in Sicherheit wiegen zu lassen. Der aktuelle Überschuss sei „nur ein Zwischenhoch“ und werde angesichts steigender Leistungsausgaben und der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung nicht von Dauer sein, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Bereits 2013 rechnet er mit erneutem Finanzdruck im System.
Dieser Prognose schloss sich auch der Vorsitzende der KKH Allianz Ingo Kailuweit an: „Ich glaube nicht, dass die Konjunktur so gut ist, dass die Einnahmen noch 2013 den Finanzbedarf abdecken werden.“ Die Folgen wären erneute Zusatzbeiträge und damit eventuell weitere Kassenschließungen. Vor diesem Szenario forderte Straub mehr Finanzautonomie für die Kassen, um in Systemverbesserungen investieren zu können, statt nur das kurzfristige Ziel der Vermeidung eines Zusatzbeitrages zu verfolgen, aus Angst vor fliehenden Mitgliedern und der resultierenden finanziellen Abwärtsspirale.