Der FDP-Gesundheitsexperte Lars Lindemann hat eine pauschale Gebühr pro Arztbesuch für gesetzlich Krankenversicherte ausgeschlossen. Der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte er, ihm seien auch keine verantwortungsvollen Kollegen aus den Reihen der Union bekannt, die eine solche Gebühr bevorzugten. Mit der geplanten Reform der 2004 eingeführten Praxisgebühr müsse die Zahl der Arztbesuche, die in Deutschland viel zu hoch liege, gesenkt werden. Eine neue Regelung müsse aber auch gerecht sein und dürfe Patienten nicht von notwendigen Behandlungen abhalten.
Eine Option ist für Lindemann, dass Patienten die Abrechnung über ihre Behandlung ausgehändigt bekommen. Ihm geht es um mehr Eigenverantwortung und Transparenz im System. In Vorleistung treten sollen gesetzlich Versicherte aber auch künftig nicht. Dazu gebe es in der FDP „keine Überlegung“. Zugleich dürfe eine Alternative zur Praxisgebühr aber nicht zu einem Anstieg von Bürokratie und Verwaltungsaufwand führen. Gegenüber der dpa sprach er sich für eine Umorganisation des Systems aus, damit „nur für erbrachte Qualität bezahlt“ werde. Mit künftigen Reformen müssten darum mehr Qualitätskriterien entwickelt werden, damit Akteure, die diese Kriterien nicht erfüllten, aus dem System ausgeschlossen werden könnten.