Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat nach dem Bekanntwerden einer neuen Studie zur Verunreinigung von Geflügel mit resistenten Keimen ihre Ankündigung zur Verschärfung des Medikamenteneinsatzes in der Tiermast bekräftigt. „Mein Ziel ist es, den Einsatz von Antibiotika auf das zur Behandlung von Tierkrankheiten absolut notwendige Mindestmaß zu beschränken und die Befugnisse der zuständigen Kontroll- und Überwachungsbehörden der Bundesländer deutlich zu erweitern“, sagte sie der „Passauer Neuen Presse“. Zugleich appellierte sie an die Länder, schärfer gegen den Medikamentenmissbrauch in der Massentierhaltung vorzugehen. Eindeutige Verstöße müssten „schnell und konsequent“ geahndet werden.
Unterdessen hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft dem Umweltverband BUND, der die gestern bekannt gewordenen Studie durchgeführt und veröffentlicht hatte, Panikmache vorgeworfen. „Die BUND-Erhebung ist überhaupt nicht hilfreich. Im Gegenteil: Das ist pure Angstmache“, sagte Geschäftsführer Thomas Janning der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Studie sei nicht repräsentativ und verunsichere die Verbraucher.
BUND hatte stichprobenartig Geflügelfrischfleisch aus fünf großen Supermarktketten gekauft und in Lebensmittellaboren untersuchen lassen. Dabei waren in zehn von 20 Proben antibiotikaresistente Keime nachgewiesen worden.