Chirurgen machen am wenigsten Fehler, wenn sie zwischen zehn und 20 Jahre Berufserfahrung haben. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer heute im British Medical Journal veröffentlichten Studie, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Danach analysierten die beiden Wissenschaftler der Universitätsklinik Lyon im Süden Frankreichs für mehr als 3.500 Operationen an der Schilddrüse die Häufigkeit bestimmter Komplikationen während und nach dem Eingriff und setzten die Ergebnisse in Bezug zu Alter und Berufserfahrung der Operateure. Ihr Fazit: Berufsanfänger wiesen ein dreimal höheres Risiko für unerwünschte Folgen auf als erfahrenere Kollegen im genannten Korridor zwischen zehn und 20 Jahren Berufserfahrung. Das gleiche gelte aber auch für Chirurgen, die länger als zwanzig Jahre im OP stehen. Als mögliche Gründe für diesen Leistungsabfall im Alter geben die Autoren nachlassende Konzentration, mangelnde Motivation zur Weiterentwicklung oder auch Selbstgefälligkeit der routinierten Mediziner an.