Die Caritas hat heute in Berlin den offiziellen Startschuss für ihre Kampagne „Armut macht krank“ gegeben. In einem der reichsten Länder der Welt sei diese Tatsache ein provozierender Zustand, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Trotz eines solidarischen Gesundheitssystems von hoher Qualität gebe es gravierende Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen. Frauen aus der Armutsrisikogruppe etwa hätten eine rund acht Jahre geringere Lebenserwartung als Frauen aus einer hohen Einkommensgruppe, bei Männern betrage die Differenz elf Jahre. Die Gesundheit eines Menschen dürfe aber nicht von Einkommen, Aufenthaltsstatus oder sozialem Netz abhängen. Die Politik forderte Neher auf, Gesundheit quer über alle Themenfelder zu verstehen und Armut und Arbeitslosigkeit noch aktiver als bisher zu bekämpfen. Nur so sei es möglich, den fatalen Zusammenhang zwischen anhaltender Armut und hohem Krankheitsrisiko zu durchbrechen. „Jeder verdient Gesundheit“, so Neher.