In Griechenland zeigen sich die Auswirkungen der Schuldenkrise auch im Gesundheitswesen immer deutlicher. Medienberichten zufolge erhalten Patienten ihre Medikamente häufig nur noch gegen Bargeld, weil die Apotheken keine Rezepte mehr akzeptieren. Grund sind seit Monaten ausstehende Zahlungen der staatlichen Krankenkassen. Die Apotheken wiederum melden erste Engpässe, weil auch die Großhändler die Arzneimittel nur noch gegen Bargeld liefern, die sie ebenfalls nur gegen Vorkasse von den Pharmaunternehmen erhalten.
„Wir bekommen schon ein Bild dessen, was uns bevorsteht, wenn wir endgültig pleite gehen“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen Angestellten der Pharmabranche. In Athen seien mittlerweile Blutdruck senkende Mittel knapp geworden und müssten Rentner sich Geld leihen, um ihre Arzneimittel noch bezahlen zu können. Am Freitag wollten die Apotheker neu über die Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit den Schulden der Krankenkassen beraten, bis dahin gelte der Bargeldzwang.