• News

Verunsicherung führt zu weniger Organspenden

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat angesichts des Rückgangs der Organspenden in Deutschland im vergangenen Jahr auf die Novellierung des Transplantationsgesetzes gedrängt. Um die Diskrepanz zwischen geäußerter Zustimmung und dem tatsächlichen Bekenntnis zur Organspende zu schließen, müsse die Bevölkerung aktiv und nachdrücklich angesprochen werden und müssten mögliche Rechtsunsicherheiten die etwa im Zusammenhang mit einer Patientenverfügung entstehen könnten, ausgeräumt werden.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation hatte gestern mitgeteilt, dass die Organspende 2011 trotz positiver Meinungsumfragen in der Bevölkerung und einem nicht nachlassenden Engagement in der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern rückläufig gewesen sei und beinahe auf das Niveau von 2008 zurückgefallen sei.

Den Grund für den Spendenrückgang sieht die Ministerin teilweise darin, „dass es trotz intensiver öffentlicher Diskussion noch nicht gelungen ist, mehr Menschen zu motivieren, ihre Spendebereitschaft auch zu dokumentieren“. Zugleich müsse der Versorgungsauftrag Organspende in den Krankenhäusern auch tatsächlich erfüllt werden.

Mehr Aufklärung forderte auch der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung Eugen Brysch. Der häufig bestehende Widerspruch zwischen Organspendebereitschaft und Patientenverfügung sei nur ein Teil der Wahrheit. „Weder im Bereich der Patientenverfügung noch der Organspende ist eine Beratung gesetzlich vorgeschrieben. Hier besteht Nachbesserungsbedarf“, sagte Brysch gestern in Berlin. Sowohl potenzielle Spender wie auch Ärzte und Krankenhäuser seien verunsichert und vielfach nicht über die Rechtslage im Klaren. Das belegten auch Zahlen wie die 40 Prozent nicht gemeldeter Hirntodfälle. Der Stiftungsvorstand kritisierte in diesem Zusammenhang die mangelnde Transparenz der Organspendeverfahren. „Solange private Organisationen wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation, die Bundesärztekammer und Eurotransplant in den Niederlanden über Lebenschancen entscheiden, werden die Zahlen weiter rückläufig bleiben. Die Verantwortung für die Organspende liegt beim Gesetzgeber. Es kann nicht sein, dass das Transplantationssystem einer Aufsicht und der gerichtlichen Kontrolle fast vollständig entzogen ist."

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie das Wichtigste zur Pflege garantiert kostenlos, immer aktuell und bewährt zuverlässig direkt in Ihr Postfach!

Durch Angabe meiner E-Mail-Adresse und Anklicken des Buttons „Anmelden“ erkläre ich mich damit einverstanden, dass der Bibliomed-Verlag mir regelmäßig pflegerelevante News aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusendet. Dieser Newsletter kann werbliche Informationen beinhalten. Die E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben. Meine Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an info@bibliomed.de gegenüber dem Bibliomed-Verlag widerrufen. 

Archiv

2023

  • März
  • Februar
  • Januar

2022

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2021

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2020

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2019

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2018

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2017

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2016

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2015

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2014

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2013

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2012

  • Dezember
  • November
  • Oktober
  • September
  • August
  • Juli
  • Juni
  • Mai
  • April
  • März
  • Februar
  • Januar

2011

  • Dezember

DIE SCHWESTER | DER PFLEGER

12x jährlich

Die Schwester | Der Pfleger 
Deutschlands meistabonnierte Pflegezeitschrift

Zeitschriftencover

PflegenIntensiv

4x jährlich

PflegenIntensiv ist das Spezialmagazin für Pflegende auf Intensivstationen, in der Anästhesie und im OP

Zeitschriftencover

angehoerige-pflegen.de

Online-Angebot

Der Online-Ratgeber liefert praxisnahes Wissen rund um die Pflege im häuslichen Umfeld.

APO-Eigenwerbung-BibPflege_230317.png