In Meißen sind heute erneut die Beschäftigten der Elblandkliniken und der zugehörigen Servicegesellschaft zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi will damit den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, von einem geplanten Stellenabbau abzusehen oder den Betroffenen höhere Abfindungen zu zahlen. Sie wirft dem Unternehmen „unsoziales und allein gewinnmaximierendes Verhalten“ vor, weil die Kliniken der größte Arbeitgeber im Landkreis seien und zuletzt Gewinne von vier Millionen Euro erwirtschaftet hätten, für die Beschäftigten aber plötzlich weder Arbeitsplätze noch eine Abfindung vorhanden seien.
Erschwerend kommt aus Sicht der Gewerkschaft hinzu, dass die ersten Kündigungen bereits auf den Weg gebracht worden seien, ohne dass der Abschluss der Verhandlungen für den Sozialtarifvertrag und eines Nachteilausgleiches abgewartet worden wäre. Nicht einmal die gesetzlichen Regelungen zu einem Interessenausgleich seien eingehalten worden. „Dieses Vorgehen werden wir nicht hinnehmen. Wenn es keine ernsthafte Bereitschaft gibt, über akzeptable sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten zu verhandeln, werden wir andere Möglichkeiten zur Durchsetzung unserer Forderungen prüfen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Oliver Greie gestern in Leipzig.
Bereits am 6. Januar hatte Verdi die Beschäftigten der Elblandkliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Dieser habe deutlich gemacht, dass die Bereitschaft bestehe, für die Forderungen zu kämpfen. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, legten heute früh rund 60 Service-Mitarbeiter ihre Arbeit vorübergehend nieder.