Anlässlich eines Kongressmeetings Ende November 2011 am Universitätsklinikum Regensburg hat das Netzwerk Wundmanagement Deutschland – Österreich – Schweiz – Osteuropa (DACHEE) nach einer Expertendiskussion ein Konsensuspapier verabschiedet. Darin heißt es unter anderem, dass die Wundversorgung sowohl auf ambulanter, als auch auf stationärer Ebene in den beteiligten Ländern zum Teil nach modernen Standards erfolgt, aber immer noch zahlreiche Patienten nach alten Methoden therapiert werden. Dies vor allem deshalb, weil unzureichende Rahmenbedingungen wie Budgets eine bessere Versorgung verhindern.
Insgesamt sei festzuhalten, dass bei der Beurteilung von Hautwunden eine systematische Beschreibung der Wundgröße, des Wundgrundes (Fibrinbelag, Biofilm, Nekrosen, Granulation), des Wundrandes, der Wundumgebung, des Wundexsudates und des Wundgeruches erfolgen soll. Bei Patienten mit chronischen Wunden und häufiger Antibiotikabehandlung, sollte nach den Maßgaben des RKI ein Screening auf das Vorliegen einer Kolonisation mit MRSA (als häufigster kolonisierender Keim in dieser Patientengruppe) vorgenommen werden.
Es wird konsentiert, dass die Einrichtung von sogenannten „Wundteams“ in Krankenhäusern, insbesondere an Universitätskliniken von äußerster Notwendigkeit ist. In diesem Zusammenhang sei festgestellt worden, dass evidenzbildende Studien zur Wirksamkeit von Wundauflagen bzw. im weitesten Sinne Wundtherapeutika leider bis dato fast gänzlich fehlen.