Frauen machen inzwischen 60 Prozent der Absolventen des Medizinstudiums in Deutschland aus, arbeiten aber nur zu gut 40 Prozent. Das ist ein Zwischenergebnis einer unveröffentlichten bundesweiten Untersuchung, das laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ kürzlich auf einer Tagung in Hamburg vorgestellt wurde. Danach ziehen die Medizinerinnen Teilzeitstellen den Vollzeitbeschäftigungen vor und Spezialisierungen in Gynäkologie oder Kinderheilkunde den unbeliebtesten Disziplinen Chirurgie und Orthopädie.
Für die Kar-Med-Studie werden laut dem Bericht seit 2008 regelmäßig Studienteilnehmer der Fakultäten Erlangen, Heidelberg, Gießen, Hamburg, Köln, Leipzig und Magdeburg befragt, die sich in der fachärztlichen Weiterbildung befinden. Nahezu jede zweite westdeutsche und jede fünfte ostdeutsche Ärztin gab demnach an, nach Abschluss der Fachweiterbildung am liebsten in Teilzeit arbeiten zu wollen. Bei den Männern gaben das im Westen nur fünf Prozent an, im Osten zehn Prozent.