Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2011 einen Überschuss von rund vier Milliarden Euro erzielt. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gestern auf Basis der vorläufigen Finanzergebnisse der Kassen mit. Die besten Ergebnisse erzielten demnach die Allgemeinen Ortskrankenkassen und Ersatzkassen mit 1,28 und 1,81 Milliarden Euro. Die Finanzreserven aller gesetzlicher Kassen summierten sich zum Jahresende auf rund zehn Milliarden Euro. Ausdrücklich forderte das Ministerium erneut Prämienausschüttungen für Versicherte von jenen Kassen, die besonders gute Jahresergebnisse verbuchen konnten und so über größere Reserven verfügten als zur Risikoabsicherung benötigt werden. „Diese Krankenkassen sind aufgefordert, intensiv zu prüfen, ob vorhandene Prämienpotenziale an ihre Mitglieder weiter zu geben sind.“ Sieben Kassen hätten sich zu Recht bereits für diesen Schritt entschieden.
Der Gesundheitsfonds schloss das Jahr mit einem Plus von 5,3 Milliarden Euro und einer Liquiditätsreserve von 9,5 Milliarden Euro ab. Davon seien zurzeit 3,1 Milliarden Euro durch die zwingend vorzuhaltende Mindestreserve und weitere zwei Milliarden Euro aus den Mitteln des Bundeszuschusses für den Sozialausgleich und die Finanzierung der Zusatzbeiträge von Arbeitslosengeld-II-Empfängern gebunden. Der darüber hinausgehende Betrag entspreche zwei bis drei Prozent der jährlichen Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und sei ein „ökonomisch sinnvoller Puffer für ein nachhaltig finanziertes Krankenversicherungssystem“, gerade vor dem Hintergrund der momentanen Risiken auf den Finanzmärkten und Finanzproblemen einzelner Euro-Länder, hieß es in der Mitteilung des BMG.
Für 2012 geht das Ministerium von einer soliden Finanzgrundlage für die GKV aus. Die positive Entwicklung sei ein unverzichtbarer Flankenschutz, um sich möglichen Finanzrisiken in geeigneter Form stellen zu können. Ausgabendisziplin und Bemühungen um mehr Wirtschaftlichkeit seien aber weiter angesagt, sowohl für Leistungserbringer als auch für Kostenträger.