Deutschlands Krankenhausdirektoren haben die Bundesregierung aufgefordert, endlich einen Beitrag zur patientengerechten Versorgung zu leisten und einen Tarifausgleich zu beschließen. Seit 2010 schreibe sie den Kliniken eine Finanzierung auf niedrigstem Niveau vor, auf Grundlage falscher Prognosen zur Finanzentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung. „Inzwischen nimmt man billigend in Kauf, dass auf den Konten von Gesundheitsfonds und Krankenkassen Finanzpolster von historisch beispiellosem Ausmaß angehäuft werden, statt diese Mittel der Patientenversorgung zuzuführen, wo sie hingehören“, sagte Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) gestern in Potsdam.
Der VKD schätzt die Unterfinanzierung im Personalbereich der mehr als 2.000 deutschen Krankenhäuser „nach konservativen Berechnungen“ auf rund eine Milliarde Euro, den Anteil der Personalkosten an den Gesamtausgaben der Kliniken auf 60 Prozent. „Es ist verständlich dass unsere Mitarbeiter, ebenso wie die Beschäftigten anderer Branchen, am allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben wollen. Da aber die Bundesregierung über wesentliche Eckwerte der Krankenhausfinanzierung entscheidet, ist sie jetzt aufgefordert, hier stützend einzugreifen“, so Düllings.