Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat erneut auf Finanzhilfen zum Ausgleich der Tarifkostensteigerungen gedrängt. „Sonst geraten 20.000 Arbeitsplätze ebenso in Gefahr wie die bisher international als hochwertig anerkannte Patientenversorgung“, sagte Präsident Alfred Dänzer der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Die Kliniken könnten die Lohnsteigerungen nicht mehr zahlen. Passiere nichts, müssten immer mehr Krankenhäuser und Stationen geschlossen und das Versorgungsangebot immer stärker ausgedünnt werden. Dänzer forderte erneut, die Kliniken an den Überschüssen der gesetzlichen Krankenkassen zu beteiligen. Während es aus der Koalition viele Vorschläge gebe, wie diese Gelder verwendet werden könnten, liefen Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern „am Anschlag“. Sie müssten an der Lohnentwicklung teilhaben. Dies setze aber eine Gegenfinanzierung voraus.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung wies die Forderungen der Krankenhäuser erwartungsgemäß zurück. „Wenn man den Klinikvertretern so zuhört, könnte man denken, dass die Kliniken unter Einnahmekürzungen leiden würden“, sagte Verbandssprecher Florian Lanz. Tatsächlich hätten sie aber allein in diesem Jahr 2,5 Milliarden Euro mehr „aus den Portemonnaies der Beitragszahler und damit über 60 Milliarden Euro insgesamt erhalten“. Er empfahl den Kliniken, mit diesen Mitteln sorgfältig zu wirtschaften, statt gleich wieder nach mehr zu rufen. „Wenn 80 Prozent der Kliniken schwarze Zahlen schreiben und teilweise satte Gewinne machen, dann kann es wohl kaum ein generelles Finanzierungsproblem geben“, so Lanz.
Die DKG hat unterdessen in der vergangenen Woche eine Kampagne gestartet, um den Druck auf die Politik zu erhöhen und auch in der Öffentlichkeit um eine bessere finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser zu werben.