Bundesgesundheitsminister Bahr (FDP) hat die gesetzlichen Krankenkassen erneut aufgefordert, einen Teil ihrer Überschüsse an die Versicherten zurückfließen zu lassen. Dem „Deutschlandfunk“ sagte er heute, für ihn sei in erster Linie wichtig, dass die Kassen solide finanziert seien. Gebe es darüber hinaus noch Spielraum, solle dies Versicherten und Patienten zugute kommen, entweder durch bessere Leistungen oder Prämienauszahlungen. „Das machen im Moment etwa neun Krankenkassen in Deutschland, es könnten bestimmt über 30 Kassen machen.“ Ebenso sei es angesichts der Höhe der Überschüsse, zu diskutieren, ob die Praxisgebühr noch sinnvoll sei, denn sie habe ihre Steuerungswirkung nicht erfüllt und die Zahl der Arztbesuche nicht gesenkt. „Insofern ist sie nur noch eine Einnahmequelle für die Kassen. Wenn jetzt aber die Überschüsse so hoch sind, ist berechtigt, dass man fragt, ist das Geld eigentlich nicht besser bei den Patienten aufgehoben“, sagte Bahr dem Sender. Eine Aussetzung oder Abschaffung der Gebühr würde den Menschen seiner Ansicht nach spürbar Geld zurückgeben.
Das vollständige Interview mit Bundesgesundheitsminister Bahr im "Deutschlandfunk" können Sie hier hören.