Die Gesundheitsausgaben sind im Jahr 2010 um 3,2 Prozent auf 287,3 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mit. Das entspreche in etwa dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von drei Prozent in den vorhergegangenen neun Jahren. Größter Kostenträger 2010 war die Gesetzliche Krankenversicherung mit 165,5 Milliarden Euro, entsprechend 58 Prozent der Gesamtausgaben und einem Ausgabenplus von 2,9 Prozent. Den stärksten Ausgabenanstieg verzeichnete die soziale Pflegeversicherung mit sechs Prozent, entsprechend 1,2 Milliarden Euro. Sie gab insgesamt 21,5 Milliarden Euro aus, sieben Prozent der Gesundheitsausgaben. Den zweitstärksten Anstieg verzeichneten die privaten Haushalte mit 4,3 Prozent auf 39 Milliarden Euro und einem Anteil an den Gesamtausgaben von 14 Prozent.
Die stärksten Ausgabenzuwächse im ambulanten Sektor zeigten Pflegeeinrichtungen mit 7,6 Prozent. Das Bundesamt führt dies neben der zunehmenden Zahl der Leistungsempfänger auch auf die Auswirkungen der stufenweisen Anhebung der Leistungsbeträge durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz aus dem Jahr 2008 zurück. Der überdurchschnittliche Ausgabenanstieg in den Krankenhäusern sei vor dem Hintergrund des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes zu sehen, das unter anderem zur Verbesserung der Stellensituation beim Pflegepersonal beigetragen habe.