Das Bundesforschungsministerium stellt in den kommenden drei Jahren 2,3 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, um am Uniklinikums Jena eine klinisch-infektiologische Forschergruppe aufzubauen. Die Wissenschaftler sollen zum einen Ärzte und Klinikpersonal beraten, um Mängel in Abläufen und baulichen Gegebenheiten zu erkennen und zu beseitigen. Zum anderen haben sie zur Aufgabe, die Mechanismen zu ergründen, die Bakterien resistent werden lassen, um die Grundlage zu schaffen, auf der neue Wirkstoffe gefunden oder bewährte Substanzen entsprechend modifiziert werden können, damit auch solche Infektionen behandelbar werden, bei denen bislang kein Medikament mehr anschlägt. Dazu werden am Uniklinikum auch zehn Betten für mit multiresistenten Erregern infizierte Patienten eingerichtet.
"Unser Ziel muss es sein, Infektionen mit solchen Erregern nach Möglichkeit zu vermeiden und sie im Falle ihres Auftretens gezielt bekämpfen zu können", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan heute in Berlin. Das Jenaer Pilotprojekt soll im Erfolgsfall auch auf andere Krankenhäuser übertragen werden.