Die DAK-Gesundheit hat erneut einen zunehmenden Abrechnungsbetrug im Gesundheitssystem beklagt. 2011 habe die zuständige Ermittlungsgruppe in der Hamburger Unternehmenszentrale mehr als 1.500 neue Hinweise auf gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen oder manipulierte Rechnungen erhalten, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um beinahe 60 Prozent. Chefermittler Volker zur Heide sieht darin ein Indiz „für die steigende kriminelle Energie bei den Leistungserbringern“, schränkte aber zugleich ein, dass die breite Masse korrekt abrechne.
„Da die Gelder im Gesundheitswesen zunehmend knapper werden, versuchen einzelne ‚schwarze Schafe‘ offensichtlich, ihre Einkünfte durch die gezielte Manipulation von Abrechnungen zu sichern“, sagt zur Heide. Betrogen wird nach Einschätzung der DAK-Gesundheit in allen Leistungsbereichen, den Schwerpunkt bilde mit 47 Prozent aller Ermittlungen aber die sogenannten Heilmittel wie Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen. An zweiter und dritter Stelle folgten Pflege und ärztliche Behandlung mit 13 und 12 Prozent. 2011 hat die Kasse nach eigenen Angaben Gelder in Höhe von 1,7 Millionen Euro „zurückgeholt“.