Die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi hat die Entgeltverhandlungen für die nichtärztlichen Beschäftigten an den Universitätsklinika in Baden-Württemberg gestern für gescheitert erklärt. Auf das einstimmige Votum folgte der Aufruf zur Urabstimmung über einen unbefristeten Streik. Ab Ende der Woche und bis zum 4. Mai haben Gewerkschaftsmitglieder Zeit ihre Stimme abzugeben, benötigt wird eine Mehrheit von 75 Prozent. Das Ergebnis soll noch am Nachmittag des 4. Mai bekannt gegeben werden. Verdi rechnet aufgrund der guten Beteiligung an einem Warnstreik in der vergangenen Woche mit einem klaren Votum für einen Arbeitskampf.
„Wir wollen nicht einfach so mal streiken, wir brauchen ein akzeptables Tarifergebnis“, verteidigte Verhandlungsführer Günter Busch den Kommissionsbeschluss gestern in Stuttgart. Bislang fehle dazu jede Basis, denn das von den Arbeitgebern in der vergangenen Woche vorgelegte Angebot hatte die Gewerkschaft als „völlig ungenügend“ bewertet. „Wir stehen dennoch weiterhin jederzeit für neue Verhandlungen oder Gespräche zur Verfügung“, sagte Busch.
Die Arbeitgeber hatten eine Einmalzahlung von 250 Euro für die Monate April, Mai und Juni sowie eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent ab 1. Juli bei einer Laufzeit von insgesamt zwölf Monaten geboten. Zudem enthielt die Offerte eine Reduzierung der Jahressonderzahlung für die Beschäftigten der Uniklinika Ulm und Tübingen auf 75 statt bislang 88 Prozent eines Monatsgehalts. Die Gewerkschaft hatte daraufhin den Verhandlungstisch verlassen, ohne das Angebot zu diskutieren. Sie fordert weiter 6,9 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 250 Euro sowie ein volles 13. Monatsgehalt für Gewerkschaftsmitglieder.