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Fresenius will Rhön schlucken

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat den Aktionären der Rhön-Klinikum AG heute früh ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet und beabsichtigt nach eigenen Angaben, den privaten Klinikbetreiber mit seiner eigenen Krankenhaussparte Helios zusammenzuführen. Rhön-Gründer Eugen Münch unterstütze das Vorhaben und habe für die von ihm und seiner Frau gehaltenen 12,45 Prozent des Rhön-Grundkapitals bereits erklärt, das Angebot annehmen zu wollen. Dasselbe wolle er auch den übrigen Aktionären empfehlen.

Mit 22,50 Euro pro Aktie liegt das Fresenius-Angebot um 52 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs und um 53 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate und läuft auf einen Gesamtkaufpreis von 3,1 Milliarden Euro für alle noch ausstehenden Rhön-Aktien hinaus. Um Erfolg zu haben, benötigt Fresenius 90 Prozent plus eine Aktie sowie die Zustimmung des Bundeskartellamts. Letztere ist zumindest fraglich, denn Behördenpräsident Andreas Mundt beobachtet die wachsende Konzentration in der deutschen Krankenhauslandschaft eher mit Skepsis. Im Gespräch mit dem Branchenjournal „Die GesundheitsWirtschaft“ hatte er kürzlich noch einmal betont, dass der Klinikmarkt sich für ihn nicht wesentlich von anderen Märkten unterscheide und einer wettbewerblichen Kontrolle bedürfe.

Auf Anfrage teilte das Kartellamt heute mit, es könne sich nicht zum Sachverhalt äußern, solange ihm keine verpflichtende Anmeldung des Übernahmeangebots vorliege. Summiere sich der Jahresumsatz der fusionierenden Unternehmen aber auf über fünf Milliarden Euro, sei ohnehin die EU-Kommission zuständig, sagte Pressesprecher Kay Weidner „Bibliomed“. Brüssel könne die Prüfung des Vorhabens allerdings an Deutschland zurückverweisen, da primär der hiesige Klinikmarkt betroffen sei.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), dessen schwarz-gelbe Regierungskoalition die umstrittene Privatisierung 2006 durchgesetzt hatte, begrüßte die geplante Fusion und kündigte an, unverzüglich in Gespräche mit Fresenius zu treten, „um die Interessen des Landes zur Sicherung einer exzellenten Krankenversorgung sowie für Forschung und Lehre und die Zukunft der Beschäftigten zu erörtern“. Dabei müsse klar sein, dass ein Universitätsklinikum von einem neuen Partner anders gesehen und behandelt werden müsse als ein normales Krankenhaus. „Ich bin zuversichtlich, dass auf diese Weise die erfolgreiche Zukunft des drittgrößten Klinikums Deutschland sichergestellt werden kann“, so Bouffier.

Die Rhön-Klinikum AG bestätigte das Übernahmeangebot heute, wollte sich aber noch nicht dazu äußern, ehe Vorstand und Aufsichtsrat Gelegenheit gehabt hätten, es sorgfältig zu prüfen. Auf der heutigen Bilanzpressekonferenz verkündete das Unternehmen Umsatzerlöse von 2,6 Milliarden Euro, ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 354 Millionen Euro und einen Konzerngewinn von 161 Millionen Euro. Bereits gestern hatte Fresenius-Tochter Helios ihren Geschäftsbericht 2011 veröffentlicht und einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis von 163 Millionen Euro vermeldet.

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