Als einen Tropfen auf den heißen Stein hat der Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen Arist Hartjes die von der Bundesregierung geplante Finanzhilfe für die deutschen Krankenhäuser bezeichnet. Mit dem in Aussicht gestellten Tarifausgleich in Höhe von 350 Millionen Euro könnten die Mehrbelastungen der jüngst beschlossenen Entgelterhöhungen für die einzelnen Berufsgruppen in den Krankenhäusern nur zum geringen Teil abgefangen werden. Allein auf die 33 Mitgliedskliniken des Verbundes käme eine Mehrbelastung von 30 Millionen Euro zu. Zudem werde die Finanzhilfe durch die Fortführung bestehender Sparzwänge zunichte gemacht.
So sollten Krankenhäuser auch weiter dafür bestraft werden, wenn sie überdurchschnittlich viele gleichartige Operationen vornehmen. „Dass ein Abschlag für Mehrleistungen im Krankenhaus von 30 Prozent im Widerspruch zu dem Ziel einer hochwertigen Medizin steht, weil dadurch alle Leistungsbereiche in gleichem Maß betroffen sind, scheint der Bundesregierung entgangen zu sein“, sagte Hartjes gestern in Hofheim am Taunus. Mit undifferenzierten Mengenabschlägen würden Fehlanreize geschaffen, die wichtige und leistungsstarke Kliniken gefährdeten und notwendige Strukturanpassungen verhinderten. „Wir brauchen ein auf Dauer solides Finanzierungskonzept“, wiederholte Hartjes die Forderung aus einem Mitte April vorgelegten Fünf-Punkte-Papier des Klinikverbundes.