In Thüringen hat die Landesregierung gestern eine neue Hygieneverordnung beschlossen. Nach Angaben einer Regierungssprecherin haben die Krankenhäuser im Land danach bis 2016 Zeit, eigene Hygieneexperten einzustellen. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf das Sozialministerium berichtet, müssen Kliniken ab 400 Betten mindestens eine ärztliche Vollzeitstelle hierfür schaffen, kleinere Häuser einen Hygiene-Beauftragten in Teilzeit beschäftigen.
Thüringen hatte die vom Bund gesetzte Frist für neue Hygienerichtlinien bis Anfang April klar verpasst. Ein Sprecher des Sozialministeriums wies gestern aber Kritik an der verspäteten Umsetzung zurück. „Qualität geht vor Schnelligkeit“, sagte er der dpa. Strittige Punkte vor allem hinsichtlich der Finanzierung hätten Abstimmungen innerhalb der schwarz-roten Koalition notwendig gemacht. Die Grünen im Landtag nannten es hingegen „unverantwortlich“, dass Thüringen den übrigen Bundesländern hinterherhinke.