Der Betriebsrat am Standort Gießen des privatisierten Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) hat die von Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann (CDU) angekündigte Verlängerung der Rückkehrfrist von Beschäftigten in den Landesdienst begrüßt. Wie die Nachrichtenagentur dpa gestern berichtete, lobte Betriebsrat Klaus Hanschur die Entscheidung der schwarz-gelben Landesregierung, den Mitarbeitern noch bis Jahresende Zeit zu geben. Angesichts der möglichen Übernahme des privaten Betreibers des UKGM durch den ebenfalls privaten Gesundheitskonzern Fresenius sei die Lage momentan noch zu unklar, um sich für oder gegen eine Rückkehr in den Landesdienst entscheiden zu können.
Insgesamt beschrieb Hanschur die Stimmung unter den Beschäftigten des UKGM laut dpa als schlecht. Allerdings beginne die Geschäftsführung inzwischen damit, wie gefordert über die Stellenplanung zu informieren. Laut Betriebsrat läuft am UKGM bereits ein verdeckter Stellenabbau, weil Stellen unbesetzt blieben und Verträge nicht verlängert würden. Die Geschäftsführung bestreitet dies und verweist in einem der Agentur vorliegenden Schreiben auf mehr als 120 Vertragsverlängerungen seit dem 1. April, überwiegend im ärztlichen Dienst.