Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) und der forschende Arzneimittelhersteller AstraZeneca haben sich auf einen Erstattungspreis für den neuen Blutverdünner Ticagrelor (Brilique) geeinigt. Das gaben gestern beide Seiten bekannt. Über den Preis wurde allerdings noch Stillschweigen vereinbart bis alle Details der Einigung schriftlich fixiert sind. Er soll dann rückwirkend zum 1. Januar gelten.
Nach vier Monaten ist das die erste Preisverhandlung über ein neues Arzneimittel nach den Regeln der schwarz-gelben Pharmareform (AMNOG).
Der Verhandlungsführer des Pharmakonzerns, Dr. Claus Runge, sagte: „Wir freuen uns, dass wir uns trotz schwieriger Verhandlungen nun auch auf einen fairen preis einigen konnten.“ Die Auslegungspraxis des Gesetzes dürfe der Versorgung von Patienten künftig nicht im Wege stehen. Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-SV, betonte: „Echte Innovationen brauchen eine Zusatznutzenbewertung und eine Preisverhandlung nicht zu fürchten.“
Nach Brancheneinschätzungen ging es allein bei den Verhandlungen über dieses Produkt für Herzinfarktpatienten um mögliche Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich bei den Arzneikosten.