Leonhard Decker traf den Punkt: "Krankenpflege ist auf Augenhöhe: Schwestern und Pfleger verfügen über Kompetenz, haben Expertenwissen und das Vertrauen der anderen Berufsgruppen im Krankenhaus." Für die selbstbewussten Begrüßungsworte erhielt der Pflegedirektor des St. Franziskus-Hospitals Beifall von fast 100 Berufskollegen im Saal des Marienhauses: allesamt Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. Sie waren zum ersten Pflegetag der St. Franziskus-Stiftung gekommen. Unter dem Leitwort „Perspektiven für die Pflege“ ging es dabei um neue Entwicklungen bei der Arbeit an Patientenbetten, in OP-Sälen und Reha-Einrichtungen.
Zum Beispiel im Bereich der Schmerztherapie: Raimond Ehrentraut, Krankenpfleger aus Bremen, berichtete über den Aufbau eines Akut-Schmerzdienstes im dortigen Krankenhaus St. Joseph-Stift. „Mit zahlreichen Fortbildungen, Hospitationen und Fachqualifikationen ist es uns gelungen, eine außergewöhnlich effiziente Schmerztherapie aufzubauen“, so der Referent. Anerkennung sei dem Konzept auch von außen zuteil geworden: mit dem Zertifikat „Qualifizierte Schmerztherapie“, das erst 40 Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum vorweisen können.
Von einer besonderen Form der Schmerzbehandlung nach dem Krankenhausaufenthalt berichtete Fabian Eichler vom St. Franziskus-Hospital Münster. Er ist in dessen „Mobiler sektorenübergreifender Palliativberatung“ tätig. Das heißt konkret: Schwerkranke Patienten werden zuhause aufgesucht und dort besonders im Hinblick auf Schmerzbekämpfung beraten und versorgt.
Für ältere Menschen bergen Operationen das Risiko anhaltender Verwirrtheit nach dem Eingriff – „postoperatives Delir“ nennen Ärzte dieses Phänomen. Dass ein spezielles Pflegekonzept und kontinuierliche Begleitung älterer Patienten diese Gefahr mindern können, zeigte Andrea Meiners in ihrem Vortrag. „Im St. Franziskus-Hospital haben wir für Betroffene Altenpflege und zahlreiche Service-Elemente in den Krankenhausaufenthalt integriert“, so die Assistentin der