Die Überlegungen in Teilen von Union und FDP, Krankenkassen eine Art Vorschlagsrecht bei der Auswahl des Krankenhauses für ihre Versicherten einzuräumen, sind nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ erst einmal vom Tisch. Die Initiatoren hätten ihre umstrittene Vorlage kurzfristig zurückgezogen, nachdem sich neben der heftigen Kritik von Krankenhäusern und Ärzten auch in der CSU Widerstand geregt hatte, allen voran durch Gesundheitsexperte Max Straubinger und Bayerns Gesundheitsminister Marcel Huber, der eine zu starke Steuerungsmacht großer Kassen fürchtet, wenn diese ihren Patienten bestimmte Krankenhäuser empfehlen dürften.
Der Ende Mai bekannt gewordene Vorlage sieht vor, dass die Kassen ihren Patienten die in den ersten 28 Tagen anfallenden Zuzahlungskosten von zehn Euro pro Tag erlassen dürfen, wenn die Patienten sich zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus begeben, dass ihre Kasse ihnen empfohlen hat. Das Kriterium für die Empfehlung soll danach die Qualität der medizinischen Versorgung sein, nicht der Preis für die Behandlung.