Das Dekubitus Forum des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) hat im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Pflegeberichts darauf hingewiesen, dass Demenzkranke ein besonders hohes Dekubitusrisiko haben. Statistiken zeigten eine weitere Zunahme von Demenzerkrankungen. Dementsprechend sei auch mit einer Zunahme von Dekubitusrisikopatienten zu rechnen. „Wir brauchen eine umfangreiche Dekubitusprophylaxe für Demenzkranke, um einen hohen Anstieg von Dekubitusfällen in der nächsten Jahren zu verhindern“, empfiehlt Daniela Piossek, Hilfsmittelexpertin des BVMed.
Die Anzahl der an Demenz erkrankten Menschen werde in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter steigen. Demenziell Erkrankte hätten ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen. Durch eine mögliche Fixierung bei fortgeschrittener Demenz, Mobilitätseinschränkungen, Inkontinenz oder kommunikativen Einschränkungen sei das Risiko für diese Patienten, zusätzlich einen Dekubitus zu bekommen, sehr hoch. Im Vergleich zum Pflegebericht des Jahres 2007 sei bei der Dekubitusprophylaxe keine Verbesserung aufgetreten. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Heimbewohner hätten ein Dekubitusrisiko aufgewiesen.
„Bei einem prognostizierten Anstieg von Demenzpatienten um 100 Prozent bis zum Jahr 2050 müssen wir uns auch auf einen gewaltigen Anstieg von Dekubituspatienten vorbereiten“, sagt Piossek. Ziel des Dekubitus Forums ist es, die Rahmenbedingungen der Versorgung mit Hilfsmitteln gegen Dekubitus sowie die Kenntnisse der Ärzte, Patienten und der Öffentlichkeit insgesamt zu verbessern, ein Qualitätsbewusstsein und entsprechende Qualitätsstandards zu etablieren. Die Positionen des Forums sind unter www.dekubitus-forum.de abrufbar. Weitere Informationen stehen auf der Webseite des BVMed zur Verfügung.